Am gesamten Stromverbrauch eines Haushalts hat die Beleuchtung einen Anteil von rund 10 Prozent. Nicht viel mag man auf dem ersten Blick meinen, doch lässt sich gerade in diesem Bereich sehr leicht Energie einsparen, ohne auf Komfort verzichten zu müssen. Doch wie kann man Wohnräume Energie sparend beleuchten? Hier ein paar Tipps:

Eine frühzeitige Lichtplanung hilft Energie zu sparen

So paradox es auch klingen mag: je mehr Lichtquellen in einem Raum zur Verfügung stehen, umso leichter lässt sich im Bereich Beleuchtung Energie sparen. Denn die drei, vier oder mehr Leuchten sind keineswegs für eine Festbeleuchtung bestimmt. Vielmehr dienen die zusätzlich zur allgemeinen Raumbeleuchtung bereitgestellten Leuchten dazu, einzelne Raumbereiche mit hellem gerichteten Licht zu versorgen, das bedarfweise hinzugeschalten wird und sich durch Dimmen und/oder schwenkbaren Leuchtenkopf problemlos an die jeweiligen Lichtbedürfnisse anpassen lässt. Mobile Leuchten können ggf. dabei helfen, die Leuchtenanzahl zu verringern.

Wer dagegen frei herumliegende Kabel nicht mag und deswegen festinstallierte Leuchten bevorzugt, sollte frühzeitig mit der Lichtplanung beginnen und sich überlegen, welche Raumzonen welchen Tätigkeiten vorbehalten sind und welches Licht für diese benötigt werden. Nur so lässt sich sicherstellen, dass Anschlüsse genau dort vorhanden sind, wo sie auch benötigt werden. Neben der Raumgliederung und -nutzung berücksichtigt eine gründliche Lichtplanung dabei auch architektonische Details wie hohe Decken sowie Einrichtungsmerkmale wie die Wandgestaltung und vorherrschende Möbelfarben. Denn während helle Wand- und Möbelfarben das Licht reflektieren und gleichmäßig im Raum verteilen, absorbieren dunkle Farbtöne viel Licht, weswegen Lampen mit höherer Leistung eingesetzt werden müssen.

Energie effiziente Leuchtmittel

Ein erhebliches Potential zur Energieeinsparung haben natürlich die eingesetzten Leuchtmittel. Im Handel sind derzeit Halogenlampen, Leuchtstofflampen, Energiesparlampen sowie LED-Retrofit-Lampen zur Auswahl, die sich hinsichtlich ihrer Lichtqualität, ihren Eigenschaften und Einsatzgebieten voneinander unterscheiden.

Halogenlampen

Geradezu einhellig wird den Halogenlampen die beste Lichtqualität zugesprochen. Ihr Licht ist brillant, gibt Farben naturgetreu wieder und wird von den meisten als sehr angenehm empfunden. Ihr großes Manko ist jedoch ihre schlechte Energiebilanz: gerade einmal 30 Prozent ihres Energiebedarfs wird in Licht umgewandelt, der Rest geht als Wärme verloren. So erreichen viele Halogenlampen nur die Effizienzklassen D und E, wobei Niedervolt-Halogenlampen mit IRC-Beschichtung noch am besten abschneiden.

Leuchtstofflampen

Leuchtstofflampen und LED-Retrofit-Lampen reichen noch am ehesten an die Lichtqualität von Halogenlampen heran, übertrumpfen diese sogar in puncto Lebensdauer und Lichtausbeute. Leuchtstofflampen halten ca. 20.000 Betriebsstunden durch und glänzen mit sehr guten Farbwiedergabeeigenschaften, d.h., in ihrem Kunstlicht nehmen wir Farben annähernd so gut wahr wie bei Tageslicht. Aufgrund dieser geringen Verfremdung des Farbeindrucks eignen sie sich hervorragend für sehintensive Tätigkeiten in der Küche, im Arbeitszimmer oder in der Werkstatt. Sie sind in Ring- und Stabform mit unterschiedlichen Durchmessern sowie in den Lichtfarben Warmweiß, Neutralweiß, Tageslichtweiß und De-Luxe-Weiß erhältlich. Da sie nicht problemlos dimmbar sind, muss dies explizit auf der Verpackung vermerkt sein. Am effizientesten arbeiten im Übrigen 16-Milimeter-Leuchtstofflampen mit elektronischem Vorschaltgerät.

Energiesparlampen

Da sie jedoch in den wenigsten Wohnraumleuchten eingesetzt werden können, greifen viele auf ihre kleine Schwester zurück, der Energiesparlampe. Diese funktioniert ähnlich wie eine Leuchtstofflampe, nur ist sie dank ihrer kompakten Form für alle gängigen Lampenfassungen erhältlich. Ihr größter Pluspunkt stellt ihre Energieeffizienz dar. Zudem konnten mit fortschreitender Entwicklung der Lichttechnik anfängliche Mängel behoben werden. Beispielsweise gibt es heute besonders schaltfeste Energiesparlampen mit nur noch 2 Milligramm Quecksilber und mit der Lichtfarbe Extra-Warmweiß.

Darüber hinaus erreichen Energiesparlampen mittlerweile die Lebensdauer und die Farbwiedergabeeigenschaften von herkömmlichen Leuchtstofflampen, wobei einige Energiesparlampen auch heute noch insbesondere rote Farbnuancen ins Bräunliche verzerren. Ebenso sind bei den heutigen Modellen längere Aufwärmphasen nicht unüblich. Daher eignen sich Energiesparlampen am ehesten für die Grundbeleuchtung im Wohnzimmer und Schlafzimmer, ebenso für die Indirektbeleuchtung; im Flur, Bad und Arbeitszimmer sind sie dagegen eher fehl am Platz.

LED-Retrofits

Nicht von ungefähr werden Licht emittierende Dioden als Leuchtmittel der Zukunft bezeichnet. Denn die Entwicklung dieser Lichttechnik ging mit großen Schritten voran und hat ihre Grenzen noch nicht erreicht. Aktuelle LED-Lampen erreichen eine Lebensdauer von bis zu 50.000 Betriebsstunden, sie geben ihr Licht nach dem Einschalten in voller Helligkeit ab und erreichen einen sehr guten Farbwiedergabe-Index von Ra ≥ 90. Darüber hinaus sind sie kompakt, schaltfest, dimmbar und können als RGB-LED-Lampen mittels additiver Farbmischung mehr als 16 Millionen Lichtfarben erzeugen. Vor allem aber glänzen LED-Lampen mit einer Lichtausbeute von bis zu 130 Lumen pro Watt, womit sie sogar Leuchtstofflampen übertrumpfen.

Die Wahl der Leuchten

Schließlich gilt es in Sachen Wohnraumbeleuchtung auch zu bedenken, dass Effizienz nicht das alleinige Kriterium für eine gelungene Lichtgestaltung darstellt. Denn neben den durch die jeweiligen Sehaufgaben vorgegebenen funktionalen Anforderungen muss die Beleuchtung auch den ästhetischen Wünschen der Bewohner gerecht werden. Schließlich wollen diese in unterschiedlichen Situationen passende Lichtstimmungen schaffen.

Das Design der verwendeten Leuchten spielt dabei für beide Aspekte eine entscheidende Rolle, da es das von den Leuchtmittel ausgehende Licht in seiner Qualität verändert. So kann beispielsweise der Leuchtenschirm einer Tischleuchte lichtdurchlässig sein oder nicht und somit diffus die Umgebung erhellen oder das Licht in eine bestimmte Richtung lenken. Darüber hinaus kann der Kopf und/oder die Struktur der Leuchte beweglich sein, was mehr Flexibilität garantiert.

Schließlich erzeugt eine Leuchte durch die Art und Weise ihrer Gestaltung immer auch eine bestimmte Lichtstimmung, die wiederum Einfluss auf die Raumwirkung hat. Eine Einbauleuchte mit weichem Schattenverlauf und breitem Abstrahlwinkel bewirkt etwa eine wohnlich-behagliche Atmosphäre, während das gebündelte Licht eines Spots eher ein elegant-repräsentatives Lichtambiente schafft. Wandleuchten, die durch überlappende Lichtkegel spannende Licht-und-Schatten-Spiele erzeugen, sorgen derweil für belebende Lichteffekte, die einem Raum einen ganz eigenen Charakter verleihen.

Einen Einblick in die Vielfalt des Leuchtendesigns gewährt im Übrigen der Shop Lighting Deluxe, auf dessen Ratgeber-Seiten Interessierte weitere wissenswerte Hinweise zum Thema Energiesparende Beleuchtung finden.

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