Keller, ja oder nein? Bauherren sollten ihre Hausplanung unten beginnen

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Keller - Ein Fertigkeller passt ideal zum Fertighaus – in Hanglagen erweitert er nicht nur den Wohn-raum, sondern ist auch für eine Garage gut geeignet. (Foto: FingerHaus)
Ein Fertigkeller passt ideal zum Fertighaus – in Hanglagen erweitert er nicht nur den Wohn-raum, sondern ist auch für eine Garage gut geeignet. (Foto: FingerHaus)

Wer über einen Hausbau nachdenkt, sollte bei der Planung unten anfangen – nämlich beim Grundstück und bei der Entscheidung: Keller, ja oder nein? „Viele Bauherren legen sich auf ein Haus mit eineinhalb oder zwei Geschossen fest und überlegen erst danach, ob das Budget für einen Keller ausreicht“, weiß Stephan Braun von der Gütegemeinschaft Fertigkeller (GÜF). Sinnvoller sei es, ausgehend von der Lage und Beschaffenheit des Baugrunds, von Anfang an auch über eine Alternative mit Wohnkeller nachzudenken und dafür zum Beispiel die Grundfläche etwas zu reduzieren oder sogar ein Obergeschoss einzusparen – „vor allem bei Grundstücken in Hanglage“, so der Experte.

In Zeiten teurer Baugrundstücke und gestiegener Bauzinsen gewinnt eine flächen- und damit kosteneffiziente Bauplanung für Bauherren zunehmend an Bedeutung. Ein moderner Wohnkeller bietet hierbei interessante Möglichkeiten, da er gegenüber einem kellerlosen Haus rund 40 Prozent mehr Wohn- und Nutzfläche bietet, aber im Vergleich weniger kostet als ein Obergeschoss. Auch Zusatzkosten für nachträglich geschaffenen Stauraum in einer größeren Garage oder in einem Schuppen neben dem Haus können einfacher vermieden und schöne Gartenfläche erhalten werden.

Zudem gibt es Grundstücke, da ist ein Keller sogar der einzig effiziente Unterbau für das Haus – etwa in Hanglage oder bei hochstehendem Grundwasser, wo höhere Kosten für Erdarbeiten und Gründungsmaßnahmen entstehen können. „Ein individuell geplanter und qualitätsgeprüfter Keller bietet hier sowohl ein sicheres Fundament für das gesamte Haus als auch einen maximalen Gegenwert für alle Tiefbaukosten in Form von wertvoller Wohnfläche“, gibt Braun zu Bedenken. Er rät Bauherren auch unabhängig von der Topografie ihres Grundstücks: „Auf Grundlage eines geologischen Gutachtens des Baugrunds sowie der individuellen Wünsche und Bedarfe sollten sie frühzeitig Fachberater eines Haus- und/oder Kellerherstellers in die Gebäudeplanung einbeziehen, um von Anfang an effizient und zukunftssicher zu planen.“ Auch die Entscheidung für eine fachmännisch errichtete Bodenplatte oder für eine Teilunterkellerung können sich dabei als individuell passende Lösung herausstellen. „Es ist einfach wichtig, Kosten und Nutzen verschiedener Möglichkeiten frühzeitig und fundiert gegeneinander abzuwägen, damit das Bauvorhaben ein voller und dauerhafter Erfolg wird“, so der Kellerexperte.

Gerade ein Hausbau am Hang lädt heute dazu ein, typische Grundrisse mit Gemeinschaftsfläche im Erdgeschoss und Schlafräumen und Badezimmer im Obergeschoss neu zu denken. Zum Beispiel können die Schlafräume auch gut im Untergeschoss aufgehoben sein, denn die etwas kühleren Temperaturen sind hier besonders im Sommer von Vorteil und fallen im Winter kaum ins Gewicht, da viele Menschen ihr Schlafzimmer ohnehin weniger heizen. Der Hauseingang kann je nach Wege- und Straßenführung im Erdgeschoss oder Keller liegen. Eine Erschließung über das Kellergeschoss für alle wichtigen Versorgungsleitungen bietet den Vorteil, dass diese einen kurzen Weg bis in den Technikraum haben und so im Bedarfsfall bestmöglich zugänglich sind. „Richtig geplant, bietet ein Keller Verbesserungs- und Einsparpotenziale für das gesamte Bauvorhaben und trägt dabei maßgeblich zu einer individuell passenden und effizienten Wohnlösung bei – übrigens auch in Bezug auf die Kosten für den Bauplatz: Denn viele Bauherren fahren günstiger damit, sich für ein kleineres Grundstück, dafür aber für einen Hausbau mit Keller zu entscheiden, statt für ein großes Grundstück und ein Haus ohne Keller“, schließt Braun.

QUELLEGütegemeinschaft Fertigkeller
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