200 Jahre Holzkompetenz – Eine Erfolgsgeschichte

Interview mit FingerHaus-Geschäftsführer Klaus Cronau

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200 Jahre Holzkompetenz bei FingerHaus. (Foto: FingerHaus)
200 Jahre Holzkompetenz bei FingerHaus. (Foto: FingerHaus)

200 Jahre Kompetenz im Holzbau und über 70 Jahre Erfahrung im Holzfertigbau – dafür steht das Unternehmen FingerHaus. Und wie sieht die Zukunft des modernen Holzfertigbaus aus?

Nachhaltigkeit, Klimaschutz, gesundes Wohnen – ein Haus aus Holz bietet viele
Vorteile, die immer mehr Bauherren zu schätzen wissen. Zur hervorragenden Ökobilanz kommen hohe Qualitätsstandards und eine zuverlässige Güteüberwachung hinzu. Bauen mit Holz ist aber keine Erfindung der Neuzeit, sondern hat eine über tausend Jahre alte Tradition, wie die Pfahlbauten und alten Blockbauten belegen. Die besondere Langlebigkeit von Holzbauten beweisen mittelalterliche Fachwerkhäuser, die noch erhalten sind. Die Wurzeln des auf modernen Holzfertighausbau spezialisierten Unternehmens FingerHaus reichen 200 Jahre zurück. Seit 1820 ist der Fertighausspezialist FingerHaus erfolgreich in der Holzverarbeitung tätig: Damals gründete Heinrich Finger im hessischen Bottendorf einen Zimmereibetrieb und erstellte Dachstühle sowie landwirtschaftlich genutzte Gebäude. Seit 1948 spezialisierte sich das Unternehmen auf Holzfertighäuser und konnte bisher über 13.000 Häuser an glückliche Hausbesitzer übergeben. Eine Erfolgsgeschichte, in der viel Erfahrung und Liebe zum Holzhandwerk mitschwingt. Und FingerHaus wird auch in Zukunft nicht nachlassen, den sich verändernden Ansprüchen der Baufamilien gerecht zu werden, wie wir im Gespräch mit Geschäftsführer Klaus Cronau erfahren konnten.

Klaus Cronau, Geschäftsführer FingerHaus GmbH

Das Einfamilienhaus: 200 Jahre Firmengeschichte – wo sehen Sie, Herr Cronau, die wesentlichen Vorteile für Bauherren und für Mitarbeiter bei einem familiengeführten Unternehmen mit langer Tradition?

Klaus Cronau: Es ist das Persönliche, das Herzblut, das man in das Unternehmen steckt. Das spüren die Bauherren und die Mitarbeiter. Für uns Gesellschafter und Geschäftsführer, die wir im Unternehmen selbst ja tätig sind, bedeutet FingerHaus-Tradition Familienbesitz über Generationen. Wir sind bodenständig geblieben, versuchen mit Weitsicht zu handeln und das Risiko auf einem Niveau zu halten, das absehbar und „handlebar“ ist.

Das Einfamilienhaus: Ihr Leitmotiv lautet „FingerHaus ein Qualitätsbegriff“. Worauf sind Sie in diesem Zusammenhang besonders stolz?

Klaus Cronau: Dass wir unsere Qualität immer wieder bestätigt bekommen. Sei es durch unsere Kundenbefragungen, durch die hohe Zahl an Empfehlungen, ja aber auch durch
Feedback unserer Subunternehmen, die für uns arbeiten. Die Kundenzufriedenheit ist unser höchstes Gut und wir sind besonders stolz auf die fast uneingeschränkte Weiterempfehlungsquote unserer Bauherren. Wir arbeiten an unserer Qualität in allen Bereichen, sei es Prozesse, Produkte, Mitarbeiterführung oder im Hinblick auf unsere Baustoffe und -materialien, die wir zum Bau unserer Häuser verwenden. Die Mühe zahlt
sich aus.

Das Einfamilienhaus: Klimaschutz und Hausbau: Kann Ihr sehr guter Energiestandard noch weiter optimiert werden?

Klaus Cronau: Natürlich kann man immer noch mehr optimieren. Allerdings stellt sich hier irgendwann die Frage nach dem Kosten-Nutzen-Verhältnis. Der Trend geht definitiv in Richtung Autarkie – die Bewohner unserer Häuser möchten sich selbst mit Strom und Wärme versorgen, ohne von externen Lieferanten abhängig zu sein. Dieser konsequente Einsatz von regenerativer Energie (z. B. PV/Wärmepumpen) schont im starken Maße die Umwelt, sprich spart CO2 ein. An diesen Konzepten arbeiten wir permanent, um unseren Bauherren die größtmöglichen Freiheiten zu ermöglichen.
Produktion 4.0 bei FIngerHaus. (Foto: FingerHaus)
Produktion 4.0 bei FIngerHaus. (Foto: FingerHaus)

„Durch Automatisierung können wir unsere Fachkräfte gezielt dort einsetzen, wo handwerkliches Können gefragt ist.”

Das Einfamilienhaus: Die Vorfertigung im Werk wird immer automatisierter. Wie sieht die Hausproduktion der Zukunft aus? Wie profitieren Bauherren davon?

Klaus Cronau: Der Grad der Automatisierung wird in den Produktionen weiter steigen. Die Automatisierung und Digitalisierung machen auch vor unserer Branche, Gott sei Dank, nicht halt. Der Einsatz von Robotik verlangt standardisierte Abläufe, welche in sich für eine erneute Qualitätssteigerung sprechen. Das aber immer unter dem Vorzeichen der Losgröße 1, denn kein Haus gleicht dem anderen. Zudem ist die Automatisierung auch ein Mittel gegen den Fachkräftemangel. Denn so können wir monotone und schwere Arbeit den Maschinen überlassen und unsere Fachkräfte gezielt dort einsetzen, wo ihr handwerkliches Können gefragt ist.

Das Einfamilienhaus: Was sind die größten Herausforderungen für Ihre Kunden und für Ihr Unternehmen im kommenden Jahr?

Klaus Cronau: Eine sehr große Herausforderung, der sich heute schon viele Bauinteressenten stellen müssen, ist die Suche nach einem passenden Baugrundstück, die entweder nicht vorhanden sind oder völlig überteuert angeboten werden. Darüber hinaus reden alle davon, dass günstiger Wohnraum geschaffen werden müsse. Was in Deutschland de facto nicht funktionieren wird, da wir Tausende von Gesetzen, Verordnungen und technischen Regeln zu beachten haben. Diese haben im Laufe der Zeit dazu geführt, dass Bauen sich verteuert und nicht günstiger wird – und jedes weitere Regelwerk verschärft die Situation weiter. Wir werden im Rahmen der Digitalisierung und Automatisierung auch flexibel auf Wünsche der Kunden eingehen und sie mit ihren Bedürfnissen abholen können.

„Wir sind besonders stolz auf die fast uneingeschränkte Weiterempfehlungsquote unserer Bauherren.”

Das Einfamilienhaus: Ein Blick in die ferne Zukunft: Wie wird sich der Hausbau in den nächsten Jahrzehnten verändern?

Klaus Cronau: Zugegeben, eine schwierige Frage, wenn ich mehrere Jahrzehnte in die Zukunft blicken soll. Wir haben alle nur eine Glaskugel, in die wir schauen und da fällt es uns manchmal schwer, die nächsten fünf Jahre genauer zu beschreiben, wie uns die Geschichte lehrt. Unsere Häuser werden sicherlich sehr viel smarter, als sie heute sind. Wir werden mit ihnen kommunizieren und sie werden unsere Bedürfnisse erkennen (Licht, Temperatur, Verschattung, Musik etc.). Die Einzelkomponenten im Haus, wie PV und Speicher, Kühlschrank, Spiegel, Waage, Herd etc., werden alle miteinander vernetzt sein und diese Techniken bieten wir als Hersteller selbstverständlich mit an. Auch die Konnektivität zwischen Auto (sofern noch vorhanden) und Haus wird selbstverständlich sein, denn das Auto dient als erweiterter Speicher. Auch der 3D-Drucker gehört zur Grundausstattung eines Hauses, da wir viele Produkte nicht mehr allein bestellen, sondern uns zur einmaligen Nutzung die Lizenz herunterladen und den Gegenstand drucken. Die Bauweise/Architektur wird sich weiter versachlichen/reduzieren, da der Bau von Häusern, vergleichbar mit dem Bau von Autos, zu einem hohen Grad voll automatisiert ablaufen wird. Dies hat eine enorme Reduktion der Kosten zur Folge, aber auch eine enorme Steigerung der Qualität bei Produktion und Montage. Das Bauen mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz wird hierbei eine noch größere Rolle spielen. Denn er ist sehr nachhaltig und hat einen geringen CO2-Fingerabdruck, er ist sogar ein CO2-Speicher. Damit also genau das, was in der Zukunft noch stärker gefragt sein wird, gerade unter dem Aspekt des Klimawandels.

Herr Cronau, vielen Dank für das Gespräch.

Quelle: Das Einfamilienhaus 1-2/2020 (bau-welt.de)

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