So läuft die Fertigung im Werk

Bis ein Fertighaus steht, gehen die einzelnen Bauteile durch viele Hände. Ein Großteil der Arbeit wird schon vorab in großen Werkshallen erledigt. Wir werfen einen Blick auf die Fertigung – vom ersten Modell am Computer bis zur Verladung auf den LKW.

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Ein Holz-Fertighaus besteht aus hochwertigen Bauteilen, die in einer Vielzahl von Einzelschritten zusammengesetzt werden. So entsteht auf modernen Fertigungsstraßen täglich die Grundlage für die Häuser. Jedes Bauteil durchläuft im Werk mehrere Stationen. Wir stellen die wichtigsten Arbeitsschritte vor.

Elementierung

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Die individuelle Fertigung eines Fertighauses beginnt mit der Arbeit erfahrener Bauingenieure. Sie erstellen anhand von Architektenzeichnungen virtuelle Hausmodelle und berechnen die nötigen Bauteile für die Montage im Werk. Individuelle Kundenwünsche werden berücksichtigt und fließen hier direkt in die Planung ein. Jeder nötige Holzbalken wird mit seinen speziellen Eigenschaften und Maßen am Computer definiert. Eine vollständige Teileliste geht so als Datensatz an die Mitarbeiter im Werk.

Abbundanlage

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Die Daten aus der Elementierung werden an der Abbundanlage in die Tat umgesetzt. An der computergesteuerten Holzzuschnittanlage erhalten die Hölzer die richtige Länge und werden mit den nötigen Ausfräsungen und Bohrungen für die Weiterverarbeitung versehen. Dank der maschinellen Verarbeitung wird neben höchster Präzision auch eine Reduzierung des Holzverschnitts erreicht.

Jeder Wandstiel, Deckenbalken, Fugensparren oder Pfette des späteren Fertighauses wird in der Abbundanlage einmal bearbeitet und anschließend an die Produktionsstationen für Dach, Decke und Wände weitergeleitet. Regionales Holz bietet sich für Fertighäuser besonders an. Es liefert hohe Wohnqualität und ist als nachwachsender Naturbaustoff besonders nachhaltig.

Plattenzuschnitt und Riegelwerkstation

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Damit die Hauswände aus einer massiven Holzrahmenkonstruktion später auch eine entsprechende Verkleidung (Beplankung) erhalten können, werden mit der Plattensäge alle erforderlichen Holzwerkstoff- und Gipsbauplatten zugeschnitten. Parallel dazu entsteht an der Riegelwerkstation die Holzrahmenkonstruktion der Aussen- und Innenwände. Die zuvor zugeschnittenen Hölzer werden hier, nach Vorgaben der Elementierung, zusammengefügt und montiert.

Die Riegelwerkstation ist damit das Herzstück der Fertigung, an dem Rähm, Wandstiel und Schwellen zusammenfinden. Durch die hohe Automatisierung und das Fachwissen der Mitarbeiter entsteht eine Symbiose aus Technik und Handwerk, die eine hohe Qualität garantiert.

Wandfertigung Innenwände

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Die sogenannte Fließfertigung ermöglicht den Transport der Bauteile durch die Werkshalle und dient gleichzeitig als großer Arbeitstisch. Darüber erreicht die Holzrahmenkonstruktion der Wände die nächste Station. Hier werden die Innenseiten mit den zuvor zugeschnittenen Platten mit Druckluftnaglern präzise verschlossen. Dank der Verwendung von Holzwerkstoff- und Gipsbauplatten übereinander lassen sich später auch schwerste Gegenstände daran befestigen.

Die Innenwände erhalten jetzt Schall- und Wärmedämmung. Anschließend wird auch die zweite Seite der Wand mit Holzwerkstoffen- und Gipsbauplatten verschlossen. Damit sind die Innenwände fertig und können verladen werden.

Wandfertigung Außenwände

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Auch die Außenwände werden ganz individuell nach den Kundenwünschen gefertigt und mit Holzwerkstoffplatten, Wärmedämmverbundsystem sowie speziellem Dampfbremsvlies versehen, damit keine Feuchtigkeit in das Dämmmaterial eindringen kann. Wände, die auf diese Art aufgebaut sind, bieten einen besonders effektiven Wärmeschutz und ein ganzjährig angenehmes Raumklima. Durch diese Bauweise werden Energiekosten gespart und auf Grund der geringen Wandstärke zusätzliche Wohnfläche geschaffen.

Putzanlage

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Mit dem sogenannten Butterfly-Arbeitstisch werden die Wände aufgerichtet und in ein Kransystem eingehängt. Jetzt gelangen die Außenwände in die Putzanlage. Dort wird zunächst das Wärmeverbundsystem aus Armierungsgewebe auf die Außendämmung aufgebracht. Anschließend durchlaufen die Wände hängend die Anlage und erhalten einen Grundputz, der automatisch geglättet und auf seine Schichtstärke überprüft wird.

Dieses Verfahren gewährleitet eine gleichbleibende Qualität und liefert schon am Tag der Hausmontage eine witterungsbeständige Fassade. Dadurch wird der Bauprozess der Fertighäuser erheblich beschleunigt. Auf der Baustelle wird abschließend nur noch der Edelputz fugenlos aufgetragen.

Fenster und Türen

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Die Wände gelangen über das Kransystem zur nächsten Station. Hier werden Fenster und Türen eingesetzt. Sie lassen sich im Werk unter optimalen Bedingungen einbauen und perfekt abdichten. Auf der Baustelle wird das Gebäude anschließend erneut auf Luftdichtheit überprüft (Blower-Door-Test). Dank zusätzlicher 3-fach-Verglasung ist im Fertighaus so für optimalen Wärmeschutz gesorgt.

Heizung und Sanitär

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Bevor die Außen- und Innenwände endgültig mit Holzwerkstoffplatten verschlossen werden, findet die Vorinstallation des Heizungssystems und der Sanitäranlagen statt. So werden Heizungsrohre, Unterputzarmaturen, WC-Spülkästen und schallgedämmte Fallrohre angebracht. Diese Vorbereitungen im Werk beschleunigen den späteren Hausaufbau und sind dank des Rund-um-Service bei jedem Fertighauskauf enthalten. Die Arbeiten erfolgen dabei individuell und flexibel nach Kundenwunsch.

Geschossdecken

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Neben den Wänden werden auch Decken und Dach mit den zugeschnittenen Holzteilen fachgerecht montiert. Die Geschossdecken bestehen aus einer massiven Holzbalkenkonstruktion aus kammergetrocknetem Konstruktionsvollholz. Die Decken erhalten schallgedämmte Rohre für die Sanitärinstallation und werden mit Holzwerkstoffplatten verschlossen. Damit sind sie direkt nach dem Einbau begehbar. Estrich, Trittschalldämmung und Fußbodenheizung werden abschließend an der Baustelle fachgerecht verlegt.

Dach

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Das montierte Dach erhält nun eine Unterspannbahn als atmungsaktive regenführende Schicht. Dadurch ist das Dach häufig ab dem ersten Tag regensicher und vor Witterungseinflüssen geschützt. Die Fertigung der Einzelelemente im Werk ermöglicht später ein schnelles Schließen der Dachelemente und eine kürzere Bauzeit. Auf der Baustelle können Dachziegel oder Betondachsteine direkt auf die bereits vorhandene Dachlattung aufgelegt werden. So werden Zeit und Kosten gespart.

Lasurbereich

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Die Hölzer im Außenbereich werden mehrfach lasiert oder deckend gestrichen. Dafür werden witterungsfeste, lösungsmittelfreie Lasuren und Farben verwendet. Das Holz ist so eine lange Zeit vor Witterungseinflüssen geschützt, behält aber sein typisches natürliches Aussehen und gibt dem Fertighaus seinen besonderen Charme.

Verladung

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Sind alle Wände sowie Geschossdecken und Dachelemente gefertigt, werden die Bauteile verladen. Auf mehreren LKW reisen die fertigen Teile nun bis zum Baugrundstück und können dort innerhalb kürzester Zeit aufgestellt werden. Lesen Sie dazu mehr in unserem Artikel über den Hausaufbau.

Holz-Fertighäuser ermöglichen eine flexible Produktion genau nach den Wünschen der Kunden. Die Fertigung der zentralen Bauteile im Werk sorgt für hohe Qualität und eine schnelle und reibungslose Bauphase. Dabei werden nur die besten Werkstoffe verwendet und dank der umfassenden Leistungen aus einer Hand zu einem perfekten Gesamtpaket verbunden.

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