Keller lüften: Besser nicht bei Gewitter oder Nebel

So bekommen Bauherren hohe Luftfeuchtigkeit im Keller gut in den Griff

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Keller lüften: besser nicht bei Gewitter oder Nebel. (Foto: FingerHaus)
Keller lüften: besser nicht bei Gewitter oder Nebel. (Foto: FingerHaus)

So wie Küche, Bad und Schlafzimmer sollte auch das Keller Lüften nicht vergessen werden. Vorsicht geboten ist allerdings bei Nebel, schwüler Gewitterluft sowie generell an feucht-warmen Tagen. Birgit Scheer von der Gütegemeinschaft Fertigkeller erklärt: „Warme Luft enthält mehr Feuchtigkeit als kühle Luft. Daher sollte die Wohnung dann gelüftet werden, wenn es draußen möglichst kühl und trocken ist.“ An milden bis sommerlichen Tagen sind der frühe Morgen und späte Abend am besten zum Stoßlüften geeignet.  

Mindestens zweimal täglich zehnminütiges Stoßlüften der Kellerräume empfiehlt die Gütegemeinschaft Fertigkeller sowohl für Nutzkeller als auch für Wohnräume im Untergeschoss, um abgestandene und „verbrauchte“ Luft zu ersetzen. Ein Badezimmer, eine Waschküche oder Sauna im Keller erfordern aufgrund auftretender Feuchtigkeit und Wärme meist längeres Lüften. Ebenso ein frisch ausgebauter oder renovierter Keller, wo Farbe, Kleister oder andere nasse Baumaterialien wie Putz oder Estrich verarbeitet wurden. „In den ersten rund zwölf Monaten nach Inbetriebnahme beziehungsweise Erstbezug des Kellers kann die Luftfeuchtigkeit baubedingt erhöht sein. Dann sind gezieltes Heizen und Lüften besonders wichtig, um die Trocknung voranzubringen“, so Birgit Scheer.

Bei der Einrichtung eines neugebauten Kellers sollten die Möbel im ersten Jahr mindestens fünf Zentimeter von der Wand entfernt stehen, damit Luft entlang möglicherweise noch nicht ganz abgetrockneter Wände zirkulieren kann. Wandbilder sollten etwa mit kleinen Korkscheibchen mit Abstand zur Wand aufgehängt werden, um Feuchteschäden zu vermeiden. Kartons mit empfindlichen Büchern oder ähnlichem sollten in der Anfangszeit nur mit Vorsicht im Keller eingelagert werden.

Grundsätzlich führt falsches Keller Lüften und Heizen dazu, dass sich Kondenswasser aus feuchter Raumluft an Wänden, Decken, Fußböden und der Inneneinrichtung niederschlagen kann. Gemeinsam begünstigen Wärme und Feuchtigkeit in Innenräumen nach und nach das Entstehen von unansehnlichen Stockflecken und/oder gesundheitsgefährdenden Schimmelpilzen. Daher muss feuchte und feucht-warme Luft regelmäßig abgeführt und gegen nachströmende kühle, möglichst trockene Luft ausgetauscht werden. „Stockwerksübergreifend sollte die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen nicht dauerhaft 60 Prozent überschreiten. Ein Hygrometer hilft, den Bedarf eines Luftaustauschs im Zweifelsfall festzustellen“, sagt Scheer.

Im Neubau und ganz besonders bei Fertighäusern mit Fertigkeller wird heute immer öfter auch eine kontrollierte Be- und Entlüftungsanlage installiert. Diese entlastet die Bewohner, denn sie führt den Luftaustausch sowohl in den oberen Stockwerken als auch im Untergeschoss automatisch durch. So wird das Einhalten einer angenehmen Luftfeuchtigkeit und Luftqualität zum Selbstläufer.

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