Die energetischen Anforderungen für Neubauten steigen. Und damit auch die Förderkriterien für energieeffizientes Bauen. Das führt zu offenen Fragen bei vielen Bauherren, die sich den Traum vom Eigenheim rechts- und zukunftssicher erfüllen möchten. Bernd Hetzer von der Gütegemeinschaft Fertigkeller (GÜF) erklärt: „Bauherren müssen nicht auf einen Keller verzichten, wenn sie ihren Neubau als ‚Effizienzhaus 40‘ planen. Dies ist gerade jetzt, da der Staat die KfW-Förderung für ‚Effizienzhaus 55‘-Gebäude eingestellt hat, eine wichtige Information und Planungsgrundlage.“
Für viele Bauherren sind zinsgünstige Darlehen oder Tilgungszuschüsse fester Bestandteil der Hausfinanzierung. Sie planen ihren Neubau so, dass sie eine Förderung bekommen – „und das geht auch mit Keller“, betont Hetzer. Gute Voraussetzungen dafür bietet die Fertigbauweise: Sie basiert auf einer umfassenden konstruktiven und energetischen Gebäudeplanung. Auf der passgenauen Vorfertigung von Wand-, Decken- und Dachelementen im Werk. Und nicht zuletzt auf der Erfahrung vieler Tausend Bauvorhaben führender Fertighaushersteller mit den RAL-zertifizierten Kellerherstellern der GÜF.
„Ein Holz-Fertighaus und ein Beton-Fertigkeller passen perfekt zusammen. Denn gemeinsam bieten sie mehr Möglichkeiten und mehr Wohnkomfort, ohne dass am Übergang vom Haus zum Keller ungewollt Wärme verloren geht“, sagt der GÜF-Experte und verweist darauf, dass gerade die Schnittstelle zwischen Unter- und Erdgeschoss bei so manchem Bestandsgebäude ein neuralgischer Punkt in Sachen Energieeffizienz ist. „Im Neubau mit korrekt gedämmtem und abgedichteten Fertigkeller ist ein offenes Treppenhaus ebenso effizient wie ein Treppenaufgang vom Erd- zum Obergeschoss.“
Hausbau mit oder ohne Keller?
„Wer einen Keller hat, möchte nicht mehr darauf verzichten. Daher sollte er nicht aus energetischen oder anderen falschen Gründen frühzeitig ausgeschlossen werden“, sagt Hetzer und er nennt weitere Vorteile, die für ein Untergeschoss sprechen können: „Ein Haus mit Keller bietet bis zu 40 Prozent mehr Wohnfläche gegenüber kellerlosen Häusern. Zudem sind Fertigkeller auch bei schwierigem Baugrund wie etwa in Hanglage oder bei hoch stehendem Grundwasser das sicherste Fundament für ein Haus.“
Von der Wellness-Oase über den Hobbyraum bis hin zum Spiel- oder Jugendzimmer sowie einer separaten Einliegerwohnung bieten sich Bauherren viele interessante Möglichkeiten durch einen Keller. Mit Raum für die Haustechnik und zum Wäsche waschen sowie einer Speise- und Abstellkammer sorgt das Untergeschoss zusätzlich für Entlastung, wenn es oben eng wird.
Expertentipp: Förderantrag vorbereiten!
Wer einen Förderantrag für eine Energiespareinheit aus Fertighaus und Fertigkeller gemäß dem „Effizienzhaus 40“-Standard stellen möchte, sollte die derzeitigen Entwicklungen rund um die Förderung im Blick behalten. Nach dem Förderstopp des „Effizienzhauses 55“ am 23. Januar 2022 waren keine neuen Anträge zur Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) möglich. Wirtschaftsminister Robert Habeck hat aber angekündigt, das „Effizienzhaus 40“ bis Ende 2022 mit insgesamt einer Milliarde Euro fördern zu wollen. „Das heißt Bauherren sollten vorbereitet sein, wenn wieder Förderanträge gestellt werden können“, empfiehlt Fertigkellerexperte Hetzer.