Einen Keller selbst zum Wohnkeller ausbauen?

Wände vor dem Innenausbau gut abtrocknen lassen

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Die meisten Keller werden heute zum Wohnkeller ausgebaut – doch wann ist der richtige Zeitpunkt dafür? (Foto: FingerHaus)
Die meisten Keller werden heute zum Wohnkeller ausgebaut – doch wann ist der richtige Zeitpunkt dafür? (Foto: FingerHaus)

Im Neubau wird heute fast jeder Keller als zusätzliche Wohnfläche eingeplant. Hierfür müssen bauliche Voraussetzungen erfüllt werden: Wärmedämmung, Abdichtung, Heizung, Lüftung, Mindestraumhöhe und Tageslicht zählen zu den teils baurechtlich oder vom Bauherrn selbst geforderten Merkmalen eines Wohnkellers. Ebenfalls wesentlich für die Aufenthaltsqualität im Untergeschoss ist ein wohnlich anmutender Innenausbau. Die Gütegemeinschaft Fertigkeller (GÜF) empfiehlt, nicht zu früh mit dem Fliesen, Verputzen & Co. zu starten.

Bevor ein Keller ausgebaut wird, sollten dessen Böden, Wände und Decken gut abgetrocknet sein. Wie lange das im Einzelfall dauert, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der gewählten Bauweise, dem Wetter und der Jahreszeit. Aber auch der Bauherr selbst beeinflusst die Trocknungsdauer durch ein regelmäßiges Lüften und Heizen der Kellerräume. „Je öfter feuchte Umgebungsluft aus dem Keller abtransportiert und durch trockene Luft ersetzt wird, desto schneller trocknet das Bauwerk“, sagt Bernd Hetzer von der GÜF. Er empfiehlt, frühestens acht Wochen nach der Fertigstellung des Rohbaus mit dem Innenausbau zu beginnen – im Zweifelsfall besser ein bis zwei Wochen später, um Stockflecken und Schimmelbildung oder langfristig auch Schäden an der Bausubstanz zu vermeiden. Nicht wenige Bauherren würden sich sogar erst Monate oder Jahre nach dem Umzug ins neue Haus mit dem Ausbau der Kellerräume beschäftigen. „Es kann durchaus Sinn machen“, weiß Hetzer, „wenn der Bauherr seine Zeit und sein Geld zunächst zur Fertigstellung des zentralen Wohnbereichs bündelt, um schneller einzuziehen, und sich dann in Ruhe dem Innenausbau des Wohnkellers widmet.“

Welche Ausbauarbeiten im Keller anstehen, hängt von den Wünschen des Bauherrn sowie den vertraglich vereinbarten Leistungen mit dem Bauunternehmen ab. Wer sich für ein schlüsselfertiges Haus entscheidet, setzt die professionellen Handwerker gerne auch auf den Innenausbau des Kellers an. Das kostet zwar mehr, als es selbst zu machen, verspricht allerdings eine enorme Zeitersparnis sowie eine meist höhere Ausführungsqualität. Zu bedenken ist, dass die Gesamtkosten für einen fachmännischen Innenausbau in der Regel niedriger ausfallen, wenn Estrichleger, Maler und weitere Fachkräfte nicht für jede Etage separat anrücken müssen, sondern jedes Gewerk nach und nach stockwerksübergreifend ausgeführt wird.

Handwerklich versierte Bauherren, die ihr Haus nach Feierabend oder am Wochenende selbst ausbauen, übernehmen zumeist Spachtel-, Maler- und Tapezierarbeiten sowie vereinzelt auch das Verlegen der Bodenbeläge. Mitunter erfolgen sogar der Einbau des Estrichs, der Innentüren und Zwischenwände samt Dämmung in Eigenregie. Bestimmte kellerspezifische Arbeiten hingegen werden nur in Ausnahmefällen vom Kellerhersteller an einen fachmännischen Bauherrn übergeben. Kellerexperte Hetzer erklärt, wieso: „Bei der Abdichtung, Entwässerung und Dämmung des Kellers ist das Risiko besonders groß, dass eine fehlerhafte Ausführung schwere und teure Folgeschäden nach sich zieht. Daher sollte der Bauherr hierbei auf die Expertise eines qualitätsgeprüften Kellerherstellers wie den Mitgliedsunternehmen der GÜF vertrauen.“ Schließlich komme hinzu, dass bestimmte Nachweise, wie sie beispielsweise bei staatlichen Förderprogrammen für energieeffiziente Neubauten gefordert werden, ohnehin nur von ausgewiesenen Fachfirmen ausgestellt werden können.

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